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Anhand alter Fotos erinnert sich Juliane an ihre Kindheit. Geboren in Kriegszeiten wächst sie im elterlichen Hotel in den österreichischen Bergen heran. Nach dem Krieg beginnt der wirtschaftliche Abstieg des Hotels, Julianes Familie kann sich ihre Bildung im Internat eigentlich nicht leisten.

Anhand alter Fotos erinnert sich Juliane an ihre Kindheit, dabei ist sie sich unsicher über die korrekte Chronologie. Geboren während des 2. Weltkrieges wächst sie im Berghotel der Eltern heran; an den Vater hat sie keine Erinnerung. Die Mutter heiratet bald wieder und versucht nach Kräften, das Hotel am Laufen zu halten. Doch nach dem Krieg wird das immer schwieriger, der wirtschaftliche Abstieg beginnt. Das Kind Juliane ("Die Kleine") bekommt das nicht bewusst mit, erst in der Erinnerung erkennt sie Zusammenhänge. Sie beschreibt v.a. die Menschen, die in jener Zeit im Hotel gelebt haben - sei es freiwillig als Gäste oder Mitarbeiter oder unfreiwillig als "Einquartierte". Juliane möchte lernen und später studieren, kommt daher auf ein katholisches Internat, was sich die Familie eigentlich nicht leisten kann. Die Stärke des Romans liegt in der beobachtenden, nicht interpretierenden Schilderung aus der Sicht der jeweiligen Kindheitsphase Julianes. In sehr schöner Sprache fängt die Autorin (vgl. "Woher wir kommen", ID-A 42/12) die Atmosphäre des Hotels und der Familie packend ein. Gern empfohlen.