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Herzerfrischend witzig und respektlos gegenüber pädagogischen Maximen kommentiert Ursula Ott die Lifestyle-Marotten und erzieherischen Bemühungen ambitionierter Mittelschichtseltern in den Jahren zwischen der Erstausstellung eines Mutterpass und der Einschulung des Nachwuchs.

Obwohl hartgesottene Dreimalmutter, habe ich mich bei dieser Lektüre gekringelt vor Lachen, vor Wiedererkennens- und Überführtseins-Lachern. Herzerfrischend witzig und respektlos gegenüber pädagogischen Maximen, mit einem ordentlichen Touch Häme, nimmt die Journalistin Ursula Ott (zuletzt BA 6/03), Mutter von Leo und Oskar, die Lifestyle-Marotten und erzieherischen Bemühungen ambitionierter Mittelschichtseltern, besonders -mütter, aufs Korn. Kommentiert mit schrägem Humor und unverstellter Reflexivität sozialisationstypische Stolpersteine und emotionales Glatteis zwischen der Erstausstellung eines Mutterpasses und der Einschulung des Nachwuchs. Das liest sich gesellschaftsbiografisch und autobiografisch und Leo-und-Oskar-biografisch. Die beiden werden vielleicht das Glück haben, befreit zu sein von der Pflicht heutiger Kinder ihren Eltern gegenüber: ihnen das Gefühl zu geben, nicht versagt zu haben ... (2)