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Das deutsche Krokodil

meine Geschichte
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Mangold, Ijoma
Verfasserangabe: Ijoma Mangold
Jahr: 2017
Verlag: Reinbek bei Hamburg, Rowohlt
Mediengruppe: Schöne Literatur
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Inhalt

Der Literaturwissenschaftler Mangold hat seinem Buch einen ungewöhnlichen Titel gegeben. Der Untertitel 'Meine Geschichte' lässt den Leser eine Biographie erwarten. In Wirklichkeit ist es viel mehr: Biographie-Kulturgeschichte-Zeitgeschichte- Darstellung der Probleme , die es mit sich bringt, wenn man eine Europäerin zur Mutter, einen Nigerianer zum Vater zu haben.
Seine Eltern zeugten ihn bewusst, waren sich aber klar darüber, dass seine Mutter, eine Jugendpsychotherapeutin, ihn als alleinerziehende Mutter aufziehen würde, während sein Vater nach Abschluss des von seinem Dorf finanzierten Medizinstudiums in seine Heimat zurückkehren würde, um eben die Verpflichtung zu erfüllen, die sein Dorf von ihm erwartete.
Mangold wuchs ohne Vater auf, den er als Kind nie kennengelernt hatte und von daher auch nicht vermisste. Er gab seinem Buch vier Teile. Der erste Teil behandelt die frühe Kindheit. Hier schreibt er nie in der 'Ich-Form', sondern erzählt gleichsam aus der Distanz eines anderen. Im 2. Teil geht er dann zur 'Ich-Fom' über, wenn er von seiner Schulzeit erzählt und den Jahren seiner Pubertät. Offenbar zeigte sich da schon eine gewisse Ungewöhnlichkeit, als er frühreif wie er war, in den Kreis Erwachsener aufgenommen und von ihnen gleichwertig behandelt wird.
Alles ist spannend und unterhaltsam geschrieben. Aber den Höhepunkt erreicht das Buch, als sein Vater mit dem nun 20jährigen Kontakt aufnimmt, ihn gleichsam in seine afrikanische Familie aufnimmt, ihn durch ein Gewand und einer Art Zepter zu seinem Nachfolger, Erben und Chief seines Dorfes ernennt. Hier kommt es dann eigentlich zu einem unlösbaren Konflikt. Die nigerianische Familie seines Vaters behandelt ihn sofort als einen ihrer Familie, plant auch eine nigerianische Ehe für ihn, möchte ihm später als Nachfolger des Vaters später die Leitung des Klinik übertragen. Für die Familie ist 'Blut dicker als Wasser', in ihren Augen ist er Nigerianer. Man kann eigentlich überhaupt nicht begreifen, dass er sich absolut und eigentlich nur als Deutscher fühlt. Dieses unterschiedliche Denken verschiedener Kulturen ist höchst interessant.
Der letzte Abschnitt ist der Mutter gewidmet. Sie war vertriebene Schlesierin, hoch intelligent, in vieler Hinsicht ungewöhnlich. Die Verbindung zu seiner Mutter war von tiefer Liebe getragen. Dieser Teil ist besonders ergreifend

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Mangold, Ijoma
Verfasserangabe: Ijoma Mangold
Jahr: 2017
Verlag: Reinbek bei Hamburg, Rowohlt
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Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Erlebnisse - Persönlichkeiten
ISBN: 978-3-498-04468-8
Beschreibung: 6. Aufl., 342 S.
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Mediengruppe: Schöne Literatur