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Berkeley, Kalifornien, 1942: Zehntausende japanische Einwanderer werden nach der Nacht von Pearl Harbor in die Wüste nach Utah deportiert, auch eine Mutter mit ihren zwei Kindern. Der Vater wurde verhaftet. Als sie drei Jahre später zurückkehren, sind sie zerstört. Nichts ist mehr, wie es war.

Der Junge, das Mädchen, die Mutter - sie werden 1942 nach der Nacht von Pearl Harbor mit zehntausenden weiteren japanisch-stämmigen Einwanderern auf eine lange Zugfahrt geschickt und von der Westküste in eine Barackenstadt in der Wüste Utahs deportiert. Angst, Bedrückung, Hoffnungslosigkeit sind allgegenwärtig. Durch das Mädchen und den Jungen schildert die prämierte amerikanische Autorin feine Sequenzen von Beobachtungen des Kasernenlebens und gleichzeitig das Erwachen und Erwachsenwerden der 8 und 11 Jahre alten Geschwister. Die Sehnsucht nach dem völlig aus dem Leben gerissenen Vater, die Apathie der Mutter und das gänzliche Unverständnis aller japanisch-stämmigen Amerikaner, die mit Pearl Harbor nie etwas zu tun hatten, vermittelt J. Otsuka bewegend (zuletzt "Wovon wir träumten", ID-A 29/12). Ihre Sprache ist poetisch, empathisch und gnadenlos erhellend. Das Buch wird zu Recht als Juwel bezeichnet, ist schon 2002 erschienen und nun endlich auf Deutsch, wunderbar übersetzt von Irma Wehrli. Sollte überall im Bestand sein, denn das Thema der rassistischen Vorurteile ist brisant und der Text brillant.